BMBF-FORSCHUNGSGRUPPE SALUS
SALUS ABSCHLUSSKONFERENZ am 10. und 11. Dezember, nähere Informationen finden Sie auf unserer Seite unter Aktuelles
The ethics of coercion: Striking a balance between autonomy, well-being and security in psychiatric practice
FÖRDERUNG:
SALUS wird als selbstständige Forschungsgruppe auf dem Gebiet der ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte der modernen Lebenswissenschaften durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Projekt wird gemeinsam mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin, LWL-Universitätsklinikum, Ruhr-Universität Bochum durchgeführt.
Förderkennzeichen: 01GP1792
Laufzeit: 2018-2024
PROJEKTBESCHREIBUNG:
Die Anwendung von Zwang in der Behandlung psychisch kranker Menschen wird in der Psychiatrie besonders kontrovers diskutiert. Das Bochumer SALUS-Projekt untersucht, ob und wann Zwang in der Psychiatrie moralisch gerechtfertigt ist und wie die Werte „gesundheitliches Wohl“ und „Sicherheit“ im Vorausplanungsprozess besser berücksichtigt werden können. Im Einzelnen werden
- die Implikationen der gesetzlichen Veränderungen, die das Selbstbestimmungsrecht gestärkt haben, für das gesundheitliche Wohl von Betroffenen und die Sicherheit Dritter analysiert,
- die Einstellungen von Professionellen, Betroffenen und der Bevölkerung zu Zwang in der Psychiatrie untersucht,
- die Bedingungen, unter denen Zwang moralisch gerechtfertigt sein kann, bestimmt,
- Patientenverfügungen durch Einbezug der Werte „gesundheitliches Wohl“ und „Sicherheit“ in den Vorausplanungsprozess verbessert und
- Chancen und Risiken von Odysseus-Verfügungen und ihrer Implementierung in Deutschland beurteilt.
Das SALUS-Projekt bedient sich hierzu eines innovativen methodischen „bottom-up“-Ansatzes, in dem konzeptionelle und normative Analysen eng mit qualitativen und quantitativen empirischen Untersuchungen verknüpft sind und durch diese informiert werden.
BETEILIGTE WISSENSCHAFTLER:
- Simone Efkemann (LWL-Universitätsklinikum)
- Jakov Gather (Projektleitung)
- Astrid Gieselmann
- Laura van Melle
- Sarah Potthoff
- Matthé Scholten
- Anna Werning (LWL-Universitätsklinikum)