Irmgard Müller gestorben.

Frau Professor Dr. Irmgard Müller ist am 9. April 2025 in ihrer Wohnung in Witten überraschend verstorben. Die Medizingeschichte verliert mit ihr eine herausragende Persönlichkeit. Von 1985 bis 2005 war sie Direktorin des Instituts für Geschichte der Medizin der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1995 war sie u.a. Mitglied der Leopoldina.

Geboren am 13. Mai 1938 studierte sie zunächst Pharmazie, dann Geschichte und Philosophie sowie Geschichte der Medizin und Pharmazie an den Universitäten Freiburg, Bonn und Düsseldorf. Ihre Forschungsinteressen galten der Geschichte der Organisation von Wissenschaft, der Darstellungsform von Wissen, dem Wechselverhältnis zwischen Medizin und Technik, der Geschichte der Pharmazie sowie der frühneuzeitlichen Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften. Ihr Herz hing an der Biologiegeschichte und insbesondere an der Geschichte der Zoologischen Station von Neapel. Überdies hatte sie eine Leidenschaft für die Medizinhistorische Museologie und setzte sich mit großem Engagement für den Auf- und Ausbau der Medizinhistorischen Sammlung der Ruhr-Universität Bochum ein.

Sie war eine akribisch arbeitende, sehr genaue Wissenschaftlerin, die immer vornehm und leise, aber gleichzeitig mit scharfem Verstand bestimmt und deutlich in ihren Ansprüchen und Aussagen war. Wir haben sie als akademische Lehrerin, Forscherin, Sammlerin und Ausstellungsmacherin sehr geschätzt und sind durch ihren plötzlichen Tod sehr betroffen.

Ein ausführlicher Nachruf wird folgen.