Tagung: „Ethische Chancen und Risiken von Digitalisierung in der Psychiatrie“

21.Mai 2025 von 10:00 bis 16:30 Uhr

Tagungsort: Universität Göttingen


VERANSTALTUNGSORT
Universität Göttingen
Tagungszentrum an der Sternwarte
Geismar Landstr. 11b
37083 Göttingen

https://www.uni-goettingen.de/de/tagungszentrum+an+der+sternwarte/125324.html

KOSTEN UND ANMELDUNG
Die Teilnahme ist kostenfrei. Es werden Fortbildungspunkte bei der Ärztekammer Niedersachsen beantragt. Bitte melden Sie sich bis zum 11.05.2025 für die Teilnahme an der Veranstaltung über folgende Email an:

bochum-salus-project@rub.de

VERANSTALTER

  • Eine Tagung der AG „Ethik in der Psychiatrie“ in der AEM in Zusammenarbeit mit der AG „Digitalisierung und Gesundheit“ in der AEM und dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen
  • Organisationsteam: Anna-K. Schomburg (Göttingen), Jakov Gather (Bochum), Sebastian Laacke (Greifswald), Christin Hempeler (Bochum), Dirk Hesse (Moringen)

PROGRAMM

ab 09:30 Uhr
Registrierung

10:00 Uhr
Begrüßung

10:15 – 10:45 Uhr
Jakob Kaminski (Berlin): Embedded Ethics bei der Entwicklung eines digitalen tools für Menschen
mit psychischen Erkrankungen

10:45 – 11:15 Uhr
Joschka Haltaufderheide (Potsdam): Embedded Ethics in der Psychiatrie – Neue Wege am Schnittpunkt
psychiatrischer und digitaler Forschung

11:15 – 11:45 Uhr
Manuela Dudek (Ulm): Von der Fussfessel zum Nanochip – Digitalisierung im Maßregelvollzug

10:45 – 12:15 Uhr
Dirk Hesse (Moringen): Digitalisierung in der forensischen Psychiatrie

12:15 – 13:00 Uhr
MITTAGSPAUSE

13:00 – 13:30 Uhr
Matthias Koller (Göttingen): Totalbeobachtung durch Digitalisierung?

13:30 – 14:00 Uhr
Kurt Schnell (Heidelberg): Einsatz der Patient:innenreise in der ethischen Beurteilung medizinischer IT am Beispiel der ePA

14:00 – 14:30 Uhr
Andreas Meißner (München): Die elektronische Patientenakte (ePA) – Gefährdete Schweigepflicht

14:30 – 15:00 Uhr
Kaffeepause

15:00 – 15:30 Uhr
Sabine Müller (Berlin): Ideen zu einer alternative ePA: Datenschutz und Patientennutzen

15:300 – 16:00 Uhr
Giovanni Rubeis (Greifswald): Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) in der Psychotherapie

16:00 Uhr
Verabschiedung

Digitalisierung in der Medizin und insbesondere in der Psychiatrie eröffnet ein weites Feld von Veränderungen in der
Versorgung von Patient:innen. Die Implementierung von „Digitalisierung“ in der Psychiatrie umfasst verschiedene Anwendungsbereiche
mit dem Ziel der Optimierung psychiatrischer Versorgung, verbesserter Zugangsmöglichkeiten zur
Diagnostik und Behandlung und zur Evaluation von Behandlungen. Dabei bieten beispielsweise digitale Gesundheitsanwendungen
wie Apps für Patient:innen die Möglichkeit, durch online-basierte Interventionen eine Behandlung zu
unterstützen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) umfasst neben Möglichkeiten der Therapieplanung auch
Möglichkeiten bei der Frühdiagnostik psychischer Störungen, aber auch in Therapieverfahren. Vorstellbar sind auch
digitale Anwendungen, die die Therapieverfahren optimieren und die Anwendung überprüfen. Weiterhin stellt die
elektronische Patientenakte eine Möglichkeit der Datenerhebung und -speicherung dar, die zur Verbesserung der medizinischen
Versorgung beitragen soll.
Aus medizinethischer, psychiatrischer und juristischer Perspektive werden diese neuen Entwicklungen mitunter kontrovers
diskutiert. Inwieweit verändert sich durch Digitalisierung die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung
von Patient:innen? Welche Vorteile, aber auch welche Risiken sind damit verbunden? Können digitale Anwendungen
den Zugang zur psychiatrischen Versorgung vereinfachen oder bestimmten Gruppen den Zugang sogar erschweren?
Welche Grenzziehungen sind aus ethischer und rechtlicher Perspektive mit Blick auf die spezifische Situation
von Menschen mit psychischen Erkrankungen von Bedeutung?
Die Arbeitsgruppen „Ethik in der Psychiatrie“ und „Digitalisierung und Gesundheit“ in der AEM möchten diesen Fragen
einer gemeinsamen Veranstaltung aus einer interdisziplinären Perspektive nachgehen. Die Veranstaltung richtet
sich an Mitglieder beider AGs sowie die interessierte (Fach-)Öffentlichkeit.